Sonntag, 26. Juli 2015

Mozambique 2

Von Pemba aus ging es mit dem Bus nach Beira und dann mit dem Rad über Gorongosa nach Mutare in Zimbabwe.

Durch das Tauchen tat sich mir eine ganz neue fantastische Welt auf. Doch wer mich kennt, weiß dass ich nicht lange am Strand ruhig liegen kann. So vertrieb ich mir die Zeit durch Strandläufe und Bücher lesen. Die Abwechslung tat mir sehr gut. Am Ende war ich dann aber doch froh wieder auf der Straße zu sein.

In Beira gibt es noch sehr schöne Häuser aus der Portugiesenzeit. Teilweise sind sie bereits renoviert und von reichen Mozambiquanern bewohnt. Teilweise aber auch wie z.B. das Grand Hotel, welches einmal eines der elegantesten Hotels Afrikas war, sehr verfallen. In Beira herrscht durch den Zuzug der Landbevölkerung, die auf der suche nach Jobs in die Stadt strömt, starke Wohnungsnot und so sind die Mieten horrend. Bis zu 1500 Dollar kostet eine 3 Zimmerwohnung im Monat bei einem Durchschnittseinkommen von nicht einmal 600 Dollar.

Am Rande von Beira besuchte ich eine Krokodilfarm. Dort werden an die Tausend Krokodile für ca. 3 Jahre gemestet. Die Eier stammen aus dem Sambesifluss, wo es angeblich sehr viele Krokodile gibt. Nur die Bauchhaut der Krokodile wird zur Lederherstellung genutzt. Der Rest des Krokodils wird für die Fütterung der jüngeren Krokodile genutzt. Neben dieser Kanibalenmahlzeit bekommen sie noch Fisch zu fressen. Die Haut geht überwiegend an Aufkäufer aus China, Russland oder auch Frankreich. Gezahlt wird pro cm und Qualität der Bauchhaut. Das Leder wird überwiegend zu Handtaschen und Geldbörsen verarbeitet. Wenn die Käufer wüssten wie diese Tiere gemestet wurden, würden sie solch eine Tasche bestimmt nicht kaufen.

Auf meinem weiteren Weg wurde ich von einem Trucker eingeladen mit ihm ein Stück zu fahren. Er ist in ganz Südafrika unterwegs und lebt pausenlos im Truck. Seine Familie sieht er nur zwei Tage im Monat. Geschlafen habe ich diese Nacht dann unter dem Truck auf einer Bambusmatte, was eine sehr spezielle Erfahrung war.

Mozambique ist leider ein unglaublich Korruptes Land. Andauernd werden Verkehrsteilnehmer von Polizisten angehalten und nach ihren Papiere gefragt. Irgendein Fehler oder wer weiß was wird dann gefunden und eine Strafe genannt. Entgehen können die Fahrer diesem nur, wenn sie gleich mit 1 Dollar in der Hand „grüßen“. So machte es jedenfalls der Busfahrer und der Trucker. Sogar mich als Radfahrer hielten sie an und wollten meine Fahrerlaubnis und die Fahrzeugpapiere sehen. Lebhaft erklärte ich ihnen jedoch, dass meine Muskeln der Motor sind, Essen mein Benzin und das ich daher keine Erlaubnis zum Fahren brauche. Nach einiger Zeit sahen sie das auch ein und ließen mich weiter fahren. 

Am Rande von Beira ist ein Projekt mit dem Namen Young Africa. Dort werden Jugendliche als Rad oder Automechaniker ausgebildet. Dadurch bekommen sie eine deutlich größere Chance auf dem Arbeitsmarkt. Die Fahrräder werden secondhand aus Dänemark importiert, dann vor Ort renoviert und dann lokal verkauft. Dadurch haben sie viele Fahrradteile europäischer Fahrräder vorrätig und so war ich in der Lage einen neuen Sattel zu erstehen. Mein guter alter Brookssattel war nach mehreren all den Kilometern doch etwas durchgesessen.

Aus Mozambique wird neben den vielen Rohstoffen, Tabak, Nüsssen leider auch viel Holz exportiert. Auf der Straße nach Beira begegneten mir viele Trucks mit Tropenholz, was aus den Bergen an der Grenze zu Simbabwe stammt. Leider wird nie ein neuer Baum für einen gefällten Baum gepflanzt.

Jetzt in der Mitte der Trockenzeit beginnen die Einheimischen das Unterholz abzubrennen. Zurück bleiben dann nur die Bäume und eine verkohlte Landschaft. Die Hoffnung ist dabei, dass das Gras dann wieder üppig sprießt in der nächsten Regenzeit. Doch meist führt es eher zu einer zerstörten Landschaft.

Nun geht es weiter nach Harrare in Simbabwe. 


Manche Kinder leben in Beira vom Müllsammeln

Ein renoviertes Haus in Beira

Gesäugt und gehandelt wird in Mozambique überall

Am Ende des Rahmdans zogen alle Moslems ihre beste Kleidung an und aßen unendlich viel

Arm und Reich in Pemba

Buschfeuer 

Waschen

Ein Zug von Beira nach Simbabwe

Young Africa

Die Krokodilfarm

Beiras Kirche

Südseefeeling 

In Beiras Hafen ist immer etwas los

Freitag, 17. Juli 2015

Mozambique 1

Meine Route von der Hauptstadt Lilongwe aus ging über Monkey Bay nach Mangochi über die Grenze nach Mozambique. Dort von Mandimba nach Cuamba, von wo ich einen Zug nahm bis nach Nampula und dan  weiter nach Pemba radelte. 

In Mozambique änderte befuhr ich von der Grenze aus eine ganz schlimme Straße. Sie bestand größtenteils aus versandeten Querrillen und so steuerte ich den ganzen Tag über zwischen den Schlaglöchern und suchte meinen „besseren“ Weg zwischen all dem. Die Menschen waren ganz im Gegenteil zu Malawi einfach nur an mir interessiert ohne jedoch zu betteln. Durch den langen Bürgerkrieg, der bis 1992 ging waren die Hilfsorganisationen niemals in diesem Land tätig.

Nun bin ich in Pema Bay angekommen und erlebe ein ganz anderes Gesicht des Landes. Hier wurden vor drei Jahren die dritt größten Gasvorräte der Welt entdeckt. Nun laufen die Explorationsarbeiten so langsam an. Dadurch ist nun viel Geld in der Stadt. Hier lerne ich gerade tauchen und bewundere die neue Welt, die sich mir dadurch auftut. Es ist als ob man in einem großen bunten Aquarium schwimmt.

Man wollte mich auch gleich als Tierarzt hier behalten, da es derzeit im ganzen Umkreis keinen gibt und die Stadt derzeit stark wächst. Doch das Feuchtwarme Klima behagt mir nicht und ich spreche auch noch kein Portugiesisch, was unbedingt notwendig ist. Mit meinem Englisch oder gar Deutsch komme ich nicht weit.

Die Zauberei ist unter der einheimischen Bevölkerung noch weit verbreitet. Als einer der Nachbarn des Hauses in dessen Garten ich Zelten kann im Alter von nur 22 Jahren in der letzten Woche starb war es für die ganze Nachbarschaft klar, dass er durch einen bösen Zauber getötet wurde. Schützen kann man sich vor den bösen Zaubern durch viel Alkohol. Am Tag nach dem Tod des jungen Mannes war die Beerdigung. Die Frauen weinten und die Männer betranken sich damit sie stark genug waren um die Frauen trösten zu können. Das ganze fand in Alltagskleidung statt und es gab auch keinen Leichenschmaus. Dieses Wochenende werden sie sich noch einmal treffen wieder betrinken und ein Grabstein errichten.

Überhaupt wird hier viel gesoffen. Meine Gastgeber können unter der Woche mal so eben 0,6 l Whiskey trinken, der hier in 0,2l Plastikflaschen für 2 Euro verkauft wird. Eine Cola kostet bereits 1 Euro und ein Brötchen 5 Cent. Sie erklärten mir, dass Männer trinken und ficken müssen um stark zu bleiben. Ansonsten verlieren sie an Lebenskraft.

Auch sehr beliebt ist das selbstgebraute Bananenbier, ein Gemisch aus Zucker, Bananenbrei und Wasser. Man lässt es 2-4 Tage stehen und trinkt es dann. Geschmacklich ist es sehr süß und sehr süffig.

Hier gab es auch wieder Schokolade zu kaufen -afrikanische Schokolade genaugenommen. Allerdings besteht diese nicht wie der Name sagt aus Schokolade, sondern aus einem Gemisch aus geröteten Kokosraspeln, Erdnüssen und das ganze mit Zucker vermischt und kandiert. Sehr süß und lecker schmeckt dieses Essen und liefert gute Kalorien zum Radfahren.

Nach der Woche Tauchen will ich weiter gen Süden fahren um dann weiter nach Zimbabwe zu kommen. 
 
Vodacom ist im Land sehr präsent 

Mozambique ist ein unentdecktes Paradies fürs Klettern

Radfahren am Indischen Ozean 

Die bescheidene Produktauswahl in armen Dörfern 

Das wird aus europäischen Kleiderspenden, Preise von 5 Cent bis 5 Euro

Eine Tankstelle 

Die Flecchtkunst ist eine uralte Tradition


Produktauswahl in reicheren Dörfern 

Bananenbier und Bananenwein

ein do it yourself Kicker 

Mein erstes Hippiskill: Halsketten knüpfen 

Samstag, 27. Juni 2015

Malawi 2

Von Nkahta Bay ging e entlang des Malawisees nach Nkhotakota und von dort über Salima in die Hauptstadt Lilongwe.

In Lilongwe wurde ich herzlich von Deutschen aufgenommen, die für das Weltwärtsprogramm ein Jahr lang in Malawi arbeiten. Es tat gut mal wieder Deutsch zu sprechen und sich über unsere jeweiligen Erfahrungen auszutauschen.

In Malawi besorgte ich mir das VISUM für Mozambique. Dieses dauerte leider eine ganze Woche.
Am ersten Tag war die Botschaft geschlossen. Der Sicherheitsmann riet mir am nächsten Tag wieder zu kommen und bitte auch eine lange Hose anzuziehen. Das VISUM solle dann 24h dauern und leicht mit zwei Passfotos und 28 EUR zu bekommen sein. Am nächsten Tag wartete ich geschlagene zwei Stunden in der kleinen Schlange. In Afrika muss man eben geduldig sein. Sobald ich an der Reihe war erklärte man mir, dass ich weit mehr als nur Passfotos brauchte. Für das VISUM seien zusätzlich ein Kontoauszug und eine Hotelreservierung notwendig. So zog ich also wieder enttäuscht ab. Am nächsten Tag wartete ich drei Stunden und dann wollten sie meine Passfotos nicht akzeptieren, obwohl sie bei allen andren VISA auf dem Weg immer problemlos durchgingen. Erst nach vehementem Bitten und einem Gespräch mit dem Konsul gingen sie dann doch durch. Am nächsten Tag war dann der 40jährige Unabhängigkeitstag und daher war die Botschaft wieder geschlossen. Dann endlich nach 5 Tagen hatte ich mein VISUM endlich in der Hand.


In der Nähe von Nhakta Bay zelteten die Holländer und ich ein letztes Mal zusammen. Unser Zeltplatz lag genial in einer Kautschukplantage. Die Bäume wimmelten geradezu von Affen und die ganze Nacht über raschelte es aus allen Richtungen. Geerntet wird der Kautschuk jeden dritten Tag. Dazu ritzt der Sammler die Rinde soweit an, dass ein weißlich klebriger Saft austritt. Dieser wird in Bechern aufgefangen und wird getrocknet als Rohkautschuk bezeichnet. In einer Maschine wird er gereinigt und dann in Säcken a 35 KG nach Europa exportiert. Wenn die Bäume sechs Jahre alt sind kann man mit der Ernte beginnen.

Am nächsten Tag trennten wir uns dann mit einem letztem Carlsbergbier. Carlsberg hat ein Monopol auf die Bierherstellung in Malawi erworben. Kein anderes Bier ist offiziell verfügbar. Das selbstgebraute Maisbier ist für einen Deutschen kaum trinkbar. Die Einheimischen trinken es jedoch reichlich.

Entlang des Malawisees wurden Korbmöbel aus dem dort reichlich wachsenden Schilf geflochten. Die Produzenten benötigen eine Woche für eine Sitzgruppe. Gefertigt wird im Schatten einfacher Hütten und die Möbel dann am Straßenrand verkauft. Die Möbel sind auf den ersten Blick sehr bequem und von guter Qualität. Einmal exportierten sie die Möbel nach Südafrika und konnten dort deutlich höhere Preise erzielen, doch mangels Transportmöglichkeit konnten sie dies nicht fortsetzen.

In dieser Zeit ist auch die Zeit der Baumwollernte. Viele der kleinen Felder sind von weißen Büscheln bedeckt, die von Hand gepflückt werden und in riesigen Säcken auf LKWs geladen werden, die sie dann in den Hafen von Beira in Mozambique fahren, von wo aus sie in alle Welt exportiert werden.

Durch die starke Regenzeit dieses Jahr fällt die Ernte dieses Jahr sehr viel geringer aus als normal. Daher wird es zu Engpässen bei der Maisversorgung kommen. Mais ist hier das wichtigste Grundnahrungsmittel. Keine Mahlzeit ohne Maisbrei oder Nzima wie er hier genannt wird. Es ist ein dicker, geschmacksloser Klumpen Maismehl, der viele Kalorien aber leider wenig Geschmack
hat.

Lilongwe ist eine sehr ruhige Hauptstadt. Der Verkehr ist noch sehr gering und das öffentliche Leben endet mit dem Sonnenuntergang. Zu kaufen gibt es alles in den vielen Shopping Malls, die mit südafrikanischen Läden bestückt sind. Der Präsidentenpalast ist neben der Nationalbank und dem Parlament das mit Abstand prunkvollste Gebäude.

Nach Erhalt des VISUM geht es nun weiter nach Mozambique.
Ein Bienenkorb

ein Arbeiter auf der Kautschukfarm

Der Saft wird in Gefäßen aufgefangen 

Morgensonne auf er Farm

Möbel made in Malawi

Baumwolle 

Ein müder Arbeiter ruht sich auf Baumwollsäcken aus

Samstag, 13. Juni 2015

Malawi 1

Mein Weg von Mbeya führte über Tukuyu, Karonga, Chitipa, Chelinda, Rumphi, Muzuzu nach Nakahta Bay.

Kurz vor der Grenze traf ich auf ein holländisches Rasta Pärchen, die ebenfalls mit dem Rad nach Südafrika radeln. Gemeinsam erkunden wir nun Malawi. Abends ist es am Zelt nun mit selbst gekochtem Essen und einem Lagerfeuer sehr gemütlich.

Der Malawisee ist wie ein zeitlose Oase. Kleine Fischerdörfer rahmen die Küste und die Buchten sind von entspannten Backpackern besetzt. Der Klang von Trommeln schwingt durch die Luft und das Wasser ist warm. So lockt ein Tag Pause in der Nykata Bay am See.

Kurz nach der Grenze ging es entlang des Sees. Die Malawier sind überaus freundlich und werden ihrem Motto „das warme Herz von Afrika“ ganz und gar gerecht. Überall wollen die Menschen helfen und die Rufe nach Geld sind nur halbherzig.

Im Nyika Nationalpark im Nordwesten des Landes ging es über eine sehr schwere aber unglaublich schöne Piste. Zebras, Elenantilopen und Paviane durchstreiften die weite Heidefläche der Hochebene. Nur der Wind machte Geräusche, ansonsten war es absolut still. Als wir auf dem Campingplatz im Nationalpark ankamen war es bereits tiefe Nacht. Die Tour durch den nächtlichen Nationalpark war sehr aufregend aber wie man uns versicherte absolut sicher.

Da wir genug von den Bergen hatten nahmen wir einen Transporttruck vom Nationalpark in die nächste Stadt. Leider stellte sich der Truck als schrottreif heraus. Das Kühlwasser und der Ölschlauch hatten ein Loch und so mussten wir alle paar Km anhalten Wasser und Öl nachfüllen und den Motor irgendwie wieder ans Laufen bringen. Trotz aller Mühen verreckte der Motor nach 30 Km ganz. Der Fahrer hatte dann die blödsinnige Idee rückwärts einen Hang hinunter zu rollen um ausreichend Schwung zum Starten zu bekommen. Leider steuere er dabei in den Busch. Zum Glück passierte niemandem etwas.

Gestrandet im Busch saßen wir 3 Stunden in er Sonne und warteten. Dann tauchte ein LKW auf und übernahm die Ladung und alle Passagiere. Der kaputte LKW blieb im Busch zurück. Mit neuem Gefährt erreichten wir dann am Abend doch noch das Tagesziel.

Eine Nacht lang fuhren wir mit lokalen Fischern in einem kleinem Boot auf den Malawisee hinaus. Weit draußen auf dem See werden Einbäume zu Wasser gelassen und mit Licht bestückt. Das Licht lockt Fische an und diese werden dann vom Hauptboot aus mit einem kleinen Netz abgefischt. Alles ist richtig harte Handarbeit. Sobald der volle Mond auftauchte endete die Fangzeit, da es nun zu hell für die kleinen Lampen wurde.

Hier in Malawi sind die Gegensätze zwischen armer Landbevölkerung und reichen Stadtbewohnern sehr stark ausgeprägt. In den Städten sind viel NGOs ansässig und es gibt fast alles zu kaufen. Die Frauen kleiden sich westlich und glätten ihre Haare. Auf dem Land gibt es außer Bohnen, Reis und Ugali nicht viel zu essen und die Menschen haben oft nur zerlumpte Kleidung. Falls man ein Auto sieht ist es meist ein dickes 4X4 getriebenes Geländefahrzeug. Viel wird von der Kirche, der EU oder der USAID gespendet.

AIDS und Bevölkerungswachstum ist ein großes Problem in Malawi. Der Staat versucht diesem durch Aufklärungskampagnen und kostenlosen Kondomen zu begegnen. Für eine antivirale Behandlung fehlt das Geld.

Im Nykia Nationalpark

Harte Handarbeit

Beleuchtung zur Attraktion der Fische 

Bananen sind nicht immer gleich

Im Nyika Nationalpark

Boda Boda

steile Hänge

HIV Aufklärung

der schrottige Truck

am Malawisee

der Fang

die Holländer

Samstag, 6. Juni 2015

Tansania 3

Mein Weg von Sumbawanga führte Tuduma, Mbeya nach Tukuyu. Nun sind es nur noch 40km bis zur Grenze nach Malawi.

Tuduma liegt unmittelbar an der Grenze zu Sambia. Alle LKWs von Dar es Salam benutzen diese Strecke um nach Sambia zu gelangen. Gleichzeitig läuft der gesamte Import, Schmuggel und im geringen Maße auch Export nach Sambia über diese Stadt. Dementsprechend quirlig ist das Leben dort. An jeder Ecke wird gehandelt.

Die Stadt erstreckt sich beiderseits der Grenze und man kann sie einfach so bei einem Spaziergang überqueren. Dabei ändert sich nichts. Am offiziellem Grenzübergang wird dann doch noch der Pass kontrolliert.

Irgendwie geriet ich in Tuduma an Schmuggler. Sie schmuggeln jede Nacht mit einem vollgestopften Auto Waren 140 km nach Mbeya und kommen in der darauffolgenden Nacht wieder mit einem vollem Auto zurück. Die Waren sind u.a. Kosmetika aus dem Kongo, Haarkuren, Zigaretten, Zahnpasta aus Sambia und andere Dinge des täglichen Bedarfs. Die Ware wird in Mbeya in kleinen Straßenständen verkauft. Die drei Polizeisperren auf dem Weg werden zu einem festen Tarif geschmiert.

Den ganzen Tag über hängen die Schmuggler in einer Bar ab und spielen Karten. Als ich sie traf wollten sie mir gleich eine Nutte andrehen, da ich ja ein Mann auf Reisen sei. Ob ich eine Freundin habe oder nicht spielte für sie keine Rolle. Nur dass ich nach dem vielen Radfahren müde war wurde als Ausrede akzeptiert.

In Mbeya traf ich per Zufall auf den dortigen Zoo und machte zwei Tage Pause. Die Zoowärter führen Kinder durch den Zoo und fordern die Kinder auf ein Lied für die Tiere zu singen. Das machen die Kinder dann auch lauthals. Dann bekommen sie noch den Namen gesagt und wie das Tier gefährlich ist. Das erklärt, warum viele Menschen in Afrika Angst vor der Natur haben.

Als sie hörten, dass ich Tierarzt sei wollten sie meinen fachkundigen Rat zur Fütterung der Flamingos haben. Da konnte ich mein geringes Wissen aus dem Studium endlich einmal wieder einsetzen. Nebenher vertrieb ich mir die Zeit damit die Außenwand des Zoos zu streichen.

Der größte Traum von vielen Gesprächspartnern ist es reich zu werden. Viele redeten immer von Geschäften und wie sie dieses Geschäft vergrößern wollen. Meist kommt dann irgendwann die Sprache auf den Kapitalmangel und ob ich da nicht aushelfen könnte. Ein Beruf für den Mittelstand ist es zum Beispiel Second Hand Kleidung in Dar es Salam zu kaufen und dann in kleinen Straßenläden weiter zu verkaufen. Das Startkapital dafür beträgt ungefähr 1.000.000.

Rund um den Meteoritenkratesee bei Tukuyu ab es endlich wieder richtigen Urwald und Wildtiere. Ganz allein stapfte ich durch den Dschungel und bewunderte das Grün und die vielen Affen. Der Abstieg zum See war halsbrecherisch doch jede Anstrengung wert.

Nach 12.000 Km war es höchste Zeit mein Ritzel zu wechseln. Mit meinem Wissen und dem Werkzeug vom Radhändler gelang es das Ritzel zu lösen und durch ein neues zu ersetzen. Nun läuft mein Rad wieder rund. Die ganze Aktion kostete 2,50 EUR und 10 Speichen bekam ich noch obendrein geschenkt.

Auf dem Weg durch Tansania stieß ich auf manche Überbleibsel der Deutschen. So gab es die bereits früher erwähnte Deutsche Eisenbahnlinie, den Bahnhof in Kigoma, die Schule in Uvinza, es gab Geldstücke in Mbeya und ein ehemaliges Fort welches jetzt als Gericht benutzt wird. Mit viel Fantasie kann man sich vorstellen, wie beeindruckend die Gebäude einst gewesen sind. Weit und breit sind es solidest gebauten Gebäude. Dann gab es noch als Highlight den Versuch einer Schwarzwälder Kirschtorte in Mbeya. Leider fehlte die Sahne und die richtigen Kirchen und auch die Schokolade war nicht ausreichend. So war es eher ein trockener süßer Kuchen mit etwas Creme dabei.
"Schwarzwälderkirchtorte"

Ruhetagsbeschäftigung

ein Metzger

Es geht auch ohne Rad

Affen im Dschungel

Mr. Alex machte eine Ausbildung in der DDR und spricht fließend Deutsch

b

Alles wird auf der Straße produziert

Ein Kratersee

Manchmal brauche ich gutes Essen und Skype

Beim Schweizen meines Ständers

furchtbare Spurrillen 

im Zoo von Mbeya dürfen die Kids richtig nah an die Tiere ran

Bei Mr. Donald ist das ganze Jahr über Weihnachten 

Ugali, Wurst, Bohnen und Kraut

nach 12.000 Km war es Zeit für einen Wechsel

Hinterlassenschaften der Deutschen in Tansania


Kinderarbeit

Affen im Zoo von Mbeya