Mein Weg von Sumbawanga
führte Tuduma, Mbeya nach Tukuyu. Nun sind es nur noch 40km bis zur
Grenze nach Malawi.
Tuduma liegt unmittelbar
an der Grenze zu Sambia. Alle LKWs von Dar es Salam benutzen diese
Strecke um nach Sambia zu gelangen. Gleichzeitig läuft der gesamte
Import, Schmuggel und im geringen Maße auch Export nach Sambia über
diese Stadt. Dementsprechend quirlig ist das Leben dort. An jeder
Ecke wird gehandelt.
Die Stadt erstreckt sich
beiderseits der Grenze und man kann sie einfach so bei einem
Spaziergang überqueren. Dabei ändert sich nichts. Am offiziellem
Grenzübergang wird dann doch noch der Pass kontrolliert.
Irgendwie geriet ich in
Tuduma an Schmuggler. Sie schmuggeln jede Nacht mit einem
vollgestopften Auto Waren 140 km nach Mbeya und kommen in der
darauffolgenden Nacht wieder mit einem vollem Auto zurück. Die Waren
sind u.a. Kosmetika aus dem Kongo, Haarkuren, Zigaretten, Zahnpasta
aus Sambia und andere Dinge des täglichen Bedarfs. Die Ware wird in
Mbeya in kleinen Straßenständen verkauft. Die drei Polizeisperren
auf dem Weg werden zu einem festen Tarif geschmiert.
Den ganzen Tag über
hängen die Schmuggler in einer Bar ab und spielen Karten. Als ich
sie traf wollten sie mir gleich eine Nutte andrehen, da ich ja ein
Mann auf Reisen sei. Ob ich eine Freundin habe oder nicht spielte für
sie keine Rolle. Nur dass ich nach dem vielen Radfahren müde war
wurde als Ausrede akzeptiert.
In Mbeya traf ich per
Zufall auf den dortigen Zoo und machte zwei Tage Pause. Die Zoowärter
führen Kinder durch den Zoo und fordern die Kinder auf ein Lied für
die Tiere zu singen. Das machen die Kinder dann auch lauthals. Dann
bekommen sie noch den Namen gesagt und wie das Tier gefährlich ist.
Das erklärt, warum viele Menschen in Afrika Angst vor der Natur
haben.
Als sie hörten, dass ich
Tierarzt sei wollten sie meinen fachkundigen Rat zur Fütterung der
Flamingos haben. Da konnte ich mein geringes Wissen aus dem Studium
endlich einmal wieder einsetzen. Nebenher vertrieb ich mir die Zeit
damit die Außenwand des Zoos zu streichen.
Der größte Traum von
vielen Gesprächspartnern ist es reich zu werden. Viele redeten immer
von Geschäften und wie sie dieses Geschäft vergrößern wollen.
Meist kommt dann irgendwann die Sprache auf den Kapitalmangel und ob
ich da nicht aushelfen könnte. Ein Beruf für den Mittelstand ist es
zum Beispiel Second Hand Kleidung in Dar es Salam zu kaufen und dann
in kleinen Straßenläden weiter zu verkaufen. Das Startkapital dafür
beträgt ungefähr 1.000.000.
Rund um den
Meteoritenkratesee bei Tukuyu ab es endlich wieder richtigen Urwald
und Wildtiere. Ganz allein stapfte ich durch den Dschungel und
bewunderte das Grün und die vielen Affen. Der Abstieg zum See war
halsbrecherisch doch jede Anstrengung wert.
Nach 12.000 Km war es
höchste Zeit mein Ritzel zu wechseln. Mit meinem Wissen und dem
Werkzeug vom Radhändler gelang es das Ritzel zu lösen und durch ein
neues zu ersetzen. Nun läuft mein Rad wieder rund. Die ganze Aktion
kostete 2,50 EUR und 10 Speichen bekam ich noch obendrein geschenkt.
Auf dem Weg durch
Tansania stieß ich auf manche Überbleibsel der Deutschen. So gab es
die bereits früher erwähnte Deutsche Eisenbahnlinie, den Bahnhof in
Kigoma, die Schule in Uvinza, es gab Geldstücke in Mbeya und ein
ehemaliges Fort welches jetzt als Gericht benutzt wird. Mit viel
Fantasie kann man sich vorstellen, wie beeindruckend die Gebäude
einst gewesen sind. Weit und breit sind es solidest gebauten Gebäude.
Dann gab es noch als Highlight den Versuch einer Schwarzwälder
Kirschtorte in Mbeya. Leider fehlte die Sahne und die richtigen
Kirchen und auch die Schokolade war nicht ausreichend. So war es eher
ein trockener süßer Kuchen mit etwas Creme dabei.
|
"Schwarzwälderkirchtorte" |
|
|
Ruhetagsbeschäftigung |
|
|
ein Metzger |
|
|
Es geht auch ohne Rad |
|
|
Affen im Dschungel |
|
|
Mr. Alex machte eine Ausbildung in der DDR und spricht fließend Deutsch |
|
|
b | |
|
|
Alles wird auf der Straße produziert |
|
|
Ein Kratersee |
|
|
Manchmal brauche ich gutes Essen und Skype |
|
|
Beim Schweizen meines Ständers |
|
|
furchtbare Spurrillen |
|
|
im Zoo von Mbeya dürfen die Kids richtig nah an die Tiere ran |
|
|
Bei Mr. Donald ist das ganze Jahr über Weihnachten |
|
|
Ugali, Wurst, Bohnen und Kraut |
|
|
nach 12.000 Km war es Zeit für einen Wechsel |
|
|
Hinterlassenschaften der Deutschen in Tansania |
|
|
Kinderarbeit | |
|
Affen im Zoo von Mbeya |
|
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen