Von Nkahta Bay ging e entlang des
Malawisees nach Nkhotakota und von dort über Salima in die
Hauptstadt Lilongwe.
In Lilongwe wurde ich herzlich von
Deutschen aufgenommen, die für das Weltwärtsprogramm ein Jahr lang
in Malawi arbeiten. Es tat gut mal wieder Deutsch zu sprechen und
sich über unsere jeweiligen Erfahrungen auszutauschen.
In Malawi besorgte ich mir das VISUM
für Mozambique. Dieses dauerte leider eine ganze Woche.
Am ersten Tag war die Botschaft
geschlossen. Der Sicherheitsmann riet mir am nächsten Tag wieder zu
kommen und bitte auch eine lange Hose anzuziehen. Das VISUM solle
dann 24h dauern und leicht mit zwei Passfotos und 28 EUR zu bekommen
sein. Am nächsten Tag wartete ich geschlagene zwei Stunden in der
kleinen Schlange. In Afrika muss man eben geduldig sein. Sobald ich
an der Reihe war erklärte man mir, dass ich weit mehr als nur
Passfotos brauchte. Für das VISUM seien zusätzlich ein Kontoauszug
und eine Hotelreservierung notwendig. So zog ich also wieder
enttäuscht ab. Am nächsten Tag wartete ich drei Stunden und dann
wollten sie meine Passfotos nicht akzeptieren, obwohl sie bei allen
andren VISA auf dem Weg immer problemlos durchgingen. Erst nach
vehementem Bitten und einem Gespräch mit dem Konsul gingen sie dann
doch durch. Am nächsten Tag war dann der 40jährige
Unabhängigkeitstag und daher war die Botschaft wieder geschlossen.
Dann endlich nach 5 Tagen hatte ich mein VISUM endlich in der Hand.
In der Nähe von Nhakta Bay zelteten
die Holländer und ich ein letztes Mal zusammen. Unser Zeltplatz lag
genial in einer Kautschukplantage. Die Bäume wimmelten geradezu von
Affen und die ganze Nacht über raschelte es aus allen Richtungen.
Geerntet wird der Kautschuk jeden dritten Tag. Dazu ritzt der Sammler
die Rinde soweit an, dass ein weißlich klebriger Saft austritt.
Dieser wird in Bechern aufgefangen und wird getrocknet als
Rohkautschuk bezeichnet. In einer Maschine wird er gereinigt und dann
in Säcken a 35 KG nach Europa exportiert. Wenn die Bäume sechs
Jahre alt sind kann man mit der Ernte beginnen.
Am nächsten Tag trennten wir uns dann
mit einem letztem Carlsbergbier. Carlsberg hat ein Monopol auf die
Bierherstellung in Malawi erworben. Kein anderes Bier ist offiziell
verfügbar. Das selbstgebraute Maisbier ist für einen Deutschen kaum
trinkbar. Die Einheimischen trinken es jedoch reichlich.
Entlang des Malawisees wurden Korbmöbel
aus dem dort reichlich wachsenden Schilf geflochten. Die Produzenten
benötigen eine Woche für eine Sitzgruppe. Gefertigt wird im
Schatten einfacher Hütten und die Möbel dann am Straßenrand
verkauft. Die Möbel sind auf den ersten Blick sehr bequem und von
guter Qualität. Einmal exportierten sie die Möbel nach Südafrika
und konnten dort deutlich höhere Preise erzielen, doch mangels
Transportmöglichkeit konnten sie dies nicht fortsetzen.
In dieser Zeit ist auch die Zeit der
Baumwollernte. Viele der kleinen Felder sind von weißen Büscheln
bedeckt, die von Hand gepflückt werden und in riesigen Säcken auf
LKWs geladen werden, die sie dann in den Hafen von Beira in
Mozambique fahren, von wo aus sie in alle Welt exportiert werden.
Durch die starke Regenzeit dieses Jahr
fällt die Ernte dieses Jahr sehr viel geringer aus als normal. Daher
wird es zu Engpässen bei der Maisversorgung kommen. Mais ist hier
das wichtigste Grundnahrungsmittel. Keine Mahlzeit ohne Maisbrei oder
Nzima wie er hier genannt wird. Es ist ein dicker, geschmacksloser
Klumpen Maismehl, der viele Kalorien aber leider wenig Geschmack
hat.
Lilongwe ist eine sehr ruhige
Hauptstadt. Der Verkehr ist noch sehr gering und das öffentliche
Leben endet mit dem Sonnenuntergang. Zu kaufen gibt es alles in den
vielen Shopping Malls, die mit südafrikanischen Läden bestückt
sind. Der Präsidentenpalast ist neben der Nationalbank und dem
Parlament das mit Abstand prunkvollste Gebäude.
Nach Erhalt des VISUM geht es nun
weiter nach Mozambique.
Ein Bienenkorb |
ein Arbeiter auf der Kautschukfarm |
Der Saft wird in Gefäßen aufgefangen |
Morgensonne auf er Farm |
Möbel made in Malawi |
Baumwolle |
Ein müder Arbeiter ruht sich auf Baumwollsäcken aus |
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