Meine Route von der Hauptstadt Lilongwe
aus ging über Monkey Bay nach Mangochi über die Grenze nach
Mozambique. Dort von Mandimba nach Cuamba, von wo ich einen Zug nahm
bis nach Nampula und dan weiter nach Pemba radelte.
In Mozambique änderte befuhr ich von
der Grenze aus eine ganz schlimme Straße. Sie bestand größtenteils
aus versandeten Querrillen und so steuerte ich den ganzen Tag über
zwischen den Schlaglöchern und suchte meinen „besseren“ Weg
zwischen all dem. Die Menschen waren ganz im Gegenteil zu Malawi
einfach nur an mir interessiert ohne jedoch zu betteln. Durch den
langen Bürgerkrieg, der bis 1992 ging waren die Hilfsorganisationen
niemals in diesem Land tätig.
Nun bin ich in Pema Bay angekommen und
erlebe ein ganz anderes Gesicht des Landes. Hier wurden vor drei
Jahren die dritt größten Gasvorräte der Welt entdeckt. Nun laufen
die Explorationsarbeiten so langsam an. Dadurch ist nun viel Geld in
der Stadt. Hier lerne ich gerade tauchen und bewundere die neue Welt,
die sich mir dadurch auftut. Es ist als ob man in einem großen
bunten Aquarium schwimmt.
Man wollte mich auch gleich als
Tierarzt hier behalten, da es derzeit im ganzen Umkreis keinen gibt
und die Stadt derzeit stark wächst. Doch das Feuchtwarme Klima
behagt mir nicht und ich spreche auch noch kein Portugiesisch, was
unbedingt notwendig ist. Mit meinem Englisch oder gar Deutsch komme
ich nicht weit.
Die Zauberei ist unter der
einheimischen Bevölkerung noch weit verbreitet. Als einer der
Nachbarn des Hauses in dessen Garten ich Zelten kann im Alter von nur
22 Jahren in der letzten Woche starb war es für die ganze
Nachbarschaft klar, dass er durch einen bösen Zauber getötet wurde.
Schützen kann man sich vor den bösen Zaubern durch viel Alkohol. Am
Tag nach dem Tod des jungen Mannes war die Beerdigung. Die Frauen
weinten und die Männer betranken sich damit sie stark genug waren um
die Frauen trösten zu können. Das ganze fand in Alltagskleidung
statt und es gab auch keinen Leichenschmaus. Dieses Wochenende werden
sie sich noch einmal treffen wieder betrinken und ein Grabstein
errichten.
Überhaupt wird hier viel gesoffen.
Meine Gastgeber können unter der Woche mal so eben 0,6 l Whiskey
trinken, der hier in 0,2l Plastikflaschen für 2 Euro verkauft wird.
Eine Cola kostet bereits 1 Euro und ein Brötchen 5 Cent. Sie
erklärten mir, dass Männer trinken und ficken müssen um stark zu
bleiben. Ansonsten verlieren sie an Lebenskraft.
Auch sehr beliebt ist das
selbstgebraute Bananenbier, ein Gemisch aus Zucker, Bananenbrei und
Wasser. Man lässt es 2-4 Tage stehen und trinkt es dann.
Geschmacklich ist es sehr süß und sehr süffig.
Hier gab es auch wieder Schokolade zu
kaufen -afrikanische Schokolade genaugenommen. Allerdings besteht
diese nicht wie der Name sagt aus Schokolade, sondern aus einem
Gemisch aus geröteten Kokosraspeln, Erdnüssen und das ganze mit
Zucker vermischt und kandiert. Sehr süß und lecker schmeckt dieses
Essen und liefert gute Kalorien zum Radfahren.
Nach der Woche Tauchen will ich weiter
gen Süden fahren um dann weiter nach Zimbabwe zu kommen.
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