Mein Weg von Mbeya führte über
Tukuyu, Karonga, Chitipa, Chelinda, Rumphi, Muzuzu nach Nakahta Bay.
Kurz vor der Grenze traf ich auf ein
holländisches Rasta Pärchen, die ebenfalls mit dem Rad nach
Südafrika radeln. Gemeinsam erkunden wir nun Malawi. Abends ist es
am Zelt nun mit selbst gekochtem Essen und einem Lagerfeuer sehr
gemütlich.
Der Malawisee ist wie ein zeitlose
Oase. Kleine Fischerdörfer rahmen die Küste und die Buchten sind
von entspannten Backpackern besetzt. Der Klang von Trommeln schwingt
durch die Luft und das Wasser ist warm. So lockt ein Tag Pause in der
Nykata Bay am See.
Kurz nach der Grenze ging es entlang
des Sees. Die Malawier sind überaus freundlich und werden ihrem
Motto „das warme Herz von Afrika“ ganz und gar gerecht. Überall
wollen die Menschen helfen und die Rufe nach Geld sind nur
halbherzig.
Im Nyika Nationalpark im Nordwesten des
Landes ging es über eine sehr schwere aber unglaublich schöne
Piste. Zebras, Elenantilopen und Paviane durchstreiften die weite
Heidefläche der Hochebene. Nur der Wind machte Geräusche, ansonsten
war es absolut still. Als wir auf dem Campingplatz im Nationalpark
ankamen war es bereits tiefe Nacht. Die Tour durch den nächtlichen
Nationalpark war sehr aufregend aber wie man uns versicherte absolut
sicher.
Da wir genug von den Bergen hatten
nahmen wir einen Transporttruck vom Nationalpark in die nächste
Stadt. Leider stellte sich der Truck als schrottreif heraus. Das
Kühlwasser und der Ölschlauch hatten ein Loch und so mussten wir
alle paar Km anhalten Wasser und Öl nachfüllen und den Motor
irgendwie wieder ans Laufen bringen. Trotz aller Mühen verreckte der
Motor nach 30 Km ganz. Der Fahrer hatte dann die blödsinnige Idee
rückwärts einen Hang hinunter zu rollen um ausreichend Schwung zum
Starten zu bekommen. Leider steuere er dabei in den Busch. Zum Glück
passierte niemandem etwas.
Gestrandet im Busch saßen wir 3
Stunden in er Sonne und warteten. Dann tauchte ein LKW auf und
übernahm die Ladung und alle Passagiere. Der kaputte LKW blieb im
Busch zurück. Mit neuem Gefährt erreichten wir dann am Abend doch
noch das Tagesziel.
Eine Nacht lang fuhren wir mit lokalen
Fischern in einem kleinem Boot auf den Malawisee hinaus. Weit draußen
auf dem See werden Einbäume zu Wasser gelassen und mit Licht
bestückt. Das Licht lockt Fische an und diese werden dann vom
Hauptboot aus mit einem kleinen Netz abgefischt. Alles ist richtig
harte Handarbeit. Sobald der volle Mond auftauchte endete die
Fangzeit, da es nun zu hell für die kleinen Lampen wurde.
Hier in Malawi sind die Gegensätze
zwischen armer Landbevölkerung und reichen Stadtbewohnern sehr stark
ausgeprägt. In den Städten sind viel NGOs ansässig und es gibt
fast alles zu kaufen. Die Frauen kleiden sich westlich und glätten
ihre Haare. Auf dem Land gibt es außer Bohnen, Reis und Ugali nicht
viel zu essen und die Menschen haben oft nur zerlumpte Kleidung.
Falls man ein Auto sieht ist es meist ein dickes 4X4 getriebenes
Geländefahrzeug. Viel wird von der Kirche, der EU oder der USAID
gespendet.
AIDS und Bevölkerungswachstum ist ein
großes Problem in Malawi. Der Staat versucht diesem durch
Aufklärungskampagnen und kostenlosen Kondomen zu begegnen. Für eine
antivirale Behandlung fehlt das Geld.
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Im Nykia Nationalpark |
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Harte Handarbeit |
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Beleuchtung zur Attraktion der Fische |
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Bananen sind nicht immer gleich |
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Im Nyika Nationalpark |
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Boda Boda |
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steile Hänge |
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HIV Aufklärung |
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der schrottige Truck |
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am Malawisee |
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der Fang |
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die Holländer |
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