Sonntag, 28. Dezember 2014

Türkei 2

Nun habe ich Istanbul wegen der politischen Lage im Nahen Osten mit dem Flugzeug gen Kairo verlassen. Der Flieger von Egypt Airlines verließ Istanbul fast on time und mein Fahrrad ist auch an Bord. Dieses Mal musste ich sogar gar nichts für mein Fahrrad und meine 32 Kg Gepäck bezahlen. Das Rad verpackte ich mit 400m Frischhaltefolie, die ich zuvor auf dem Markt gekauft hatte.

Istanbul verlasse ich genau zur richtigen Zeit. Nach einer längeren sonnigen Periode über Weihnachten mit Temperaturen bis zu 17 Grad, regnet es nun seit gestern und soll in zwei Tagen sogar schneien.

Die türkische Gastfreundschaft war unglaublich. Abends wurde ich mehrmals eingeladen und verbrachte schöne Tage bei meinem Host in Istanbul. Weihnachten besuchte mich eine Freundin. Es war richtig schön mal wieder Deutsch zu sprechen und gemeinsam die Gassen zu erkunden. Wir aßen reichlich und genossen den Tag.

In der Türkei war immer etwas los. Die älteren Männer verbringen große Teile des Tages im Cafe, trinken Tee, reden , lesen Zeitung oder spielen Karten mit ihren Freunden. So lässt es es sich alt werden.

Für den Host in Istanbul kochte ich einmal Kässpätzle. Das kam gut an. Ansonsten genoss ich viele Gerichte der türkischen Küche. Zum Frühstück gab es Brot mit Tomaten und Oliven, Abends Reis mit einer Gemüsepfanne. In den Straßen konnte ich mich an den vielen Restaurants gut verpflegen. Es gab Köfte, Dürüm, Ekmek, Siköfte, Ayran und natürlich ganz viel Caj.

Die Menschen waren sehr interessiert und stellten viele Fragen. Die häufigste war, warum ich mit dem Rad fahre. Scheinbar ist das unvorstellbar.

In Istanbul war ich viel auf der asiatischen Seite. Dort ist das Leben weniger hektisch als auf der europäischen Seite. Im Galataviertel fühlte ich mich zwischen all den Bars, Galerien und kleinen Lädchen sehr sehr wohl.

In Kairo werde ich Silvester verbringen und dann dem Nil entlang Richtung Süden radeln. Dann beginnt der abenteuerlichste Teil der Reise.


In Edirne wird auch an die Vierbeiner gedacht

Türkische Landschaft bei Kesar

So stehen die Moscheen in Istanbul

Leckeres Weihnachtsessen

Nachtisch beim Weihnachtsessen

Sultanahmet

Istanbuls Fähren

Kässpätzle gekocht mit dem Host in Istanbul 

Meine Host und ihre Hunde in Istanbul

Sogar die Katzen mögen Kultur 

Hagia Sophia

Bar gesehen in Galata

Streetart in Galata

Donnerstag, 25. Dezember 2014

Weihnachten

Ein schönes Weihnachtsfest euch allen und weihnachtliche Grüße von der Straße.









Donnerstag, 18. Dezember 2014

Türkei 1

Sofia ist ganz anderes als der Rest Bulgariens. Die Stadt hat ein reiches Nachtleben und es gibt alles zu kaufen. Große Teile der Bevölkerung leben in Neubauten. Überall wird gebaut und die Mieten sind sehr günstig. Ganz Sofia ist auf einer alten Römerstadt erbaut, die man nur noch Stellenweise in U Bahn Stationen und an Baustellen sehen kann. Es gab sogar einen deutschen Weihnachtsmarkt mit Dresdener Christstollen und Glühwein. Da kamen rasch heimische Gefühle auf.

Das kalte Bulgarien verließ ich mit einem Bus. Genaugenommen nahm ich einen Bus von Sofia bis nach Svilengrad. Das Ticket war sehr günstig und der Bus gut ausgestattet. Das Rad verursachte erst etwas Unmut beim Fahrer. Mit etwas Überredungskunst ließ er es mich dann aber doch im Gepäckraum verstauen.

Noch am selben Abend überquerte ich die Grenze zur Türkei. Die Grenzanlage bei Edirne ist gigantisch. Kilometerlange LKW Staus auf beiden Seiten der Grenze und fünf Passkontrollen erwarteten mich. Doch alles ging gut. Dieses mal überlegten die Beamten sogar ernsthaft mein Gepäck zu kontrollieren, sahen dann aber glücklicherweise doch davon ab. Nicht, dass ich etwas zu verbergen hätte, aber bei meiner umfangreichen Reiseapotheke hätte es schon Verwirrung geben können. 

Die erste Stadt in der Türkei war die alte Hauptstadt Edirne. Eine wunderschöne Stadt mit herrlichen Moscheen. Die Stadt besitzt auch eines der ältesten Krankenhäuser der Welt. Heutzutage ist es ein Museum, welches ich mir anschaute. Der Musiktherapie wurde bei der Heilung bereits im 15. Jahrhundert eine große Rolle. Wir hatten eine sehr netten Abend mit viel gutem Tee. 

So lernte ich, erst das Wasser heiß z machen und dann die Teeblätter obendrauf zu geben. Keinesfalls das Wasser durch die Teeblätter schütten. Ein guter Tee hat dann die Farbe von Kaninchenblut. 

Als nächstes schaue ich mir die alte Stadt Troja an.

Sofia

Kuttelsuppe

Der Weihnachtsmarkt

Mein Rad passt perfekt in den Bus

Bulgarisches Bier aus einem Efes Glas

In Edirne denkt man auch an die Vierbeiner

Herrliche Deckenmalrei an der Edirner Moschee

So stellte man sich die Musiktherapie im Krankenhaus vor

Überflutete Felder bei Uzunköprü

Sonntag, 14. Dezember 2014

Durch den Balkan

Nachdem ich das etwas graue Budapest hinter mich gelassen hatte folgte ich der Donau gen Süden. Leider war der Wind in der kommenden Zeit immer gegen mich. So wurde ich geradezu zur Schnecke. Mühsam radelte ich mit 10 km/h durch die Lande. 

Die meisten Ungarn, die ich traf, waren sehr gastfreundlich zu mir. Ich wurde Abends mehrfach eingeladen und führte höchst interessante Diskussionen. So lernte ich, dass es auch in diesem Land radverrückte Menschen gibt und dass gute Jobs fast nur im Westen existieren. Dort sind alle westlichen Firmen und die Menschen wandern dorthin. 

An einer Stelle entlang des Donauradweges verließ ich die gute Straße und geriet in einen Schlammweg. Für die 5 km auf diesem Weg benötigte ich 3 Stunden. Alle 20 m musste ich anhalten und den Schlamm von den blockierenden Reifen streifen. Danach waren mein Rad und ich voller Dreck. Am nächsten Tag putzte ich das Rad daher in einer Waschstraße. 

In Serbien hörte der Europaradweg 6 auf und so radelte ich entlang von Straßen. Die Menschen waren sehr interessiert und ich musste manchen Slivovic trinken. Zum Glück konnte ich einen Exzess vermeiden.

In jedes serbische Dorf gehört ein Tante Emma Laden, eine Autowaschstraße und eine Tankstelle. Natürlich auch viele Hunde. Glücklicherweise gab es außer lautem Gebell noch keine Zwischenfälle mit ihnen. 

Die Landschaft war von Budapest an durchgehend flach bis Nordostserbien. Dort durchquert die Donau in einer zauberhaften Schlucht die Berge. In Bulgarien änderte sich das Bild, die Landschaf wurde erst hügelig und zunehmend bergiger. Gestern kletterte ich dann auf 1500 m und radelte dabei durch verschneite Landschaften. Es war völlig still bis auf das Geräusch der herabfallenden Eiszapfen. 

Die Menschen versuchen einen beständig auszutricksen. Sogar im Supermarkt musste ich aufpassen. 1+1 ist hier noch lange nicht 2. 

Als ich gerade bei dem NGO Projekt MEROPE eintraf, kam es zum ersten Schneefall. Es schneite den ganzen kommenden Tag. Wir verbrachten die Zeit mit dem Aufstellen des „Weihnachtsbaumes“ und Glühwein. Es war sehr gemütlich. Am übernächsten Tag taute es schon wieder und so konnte ich weiter gen Süden der Wärme entgegen. 

Gerade erreiche ich Sofia bei -2 Grad und Nebel.


Weihnachtsgrüße von der Straße

Das Fort in Novi Sad

Ein Zug in Serbien 

Unser Weihnachtsbaum"

Eingeschneit in Bulgarien 

Winterliche Landschaft  in der Nähe zu Sofia

Eis und Schnee


Der Nebel kommt 

Donnerstag, 27. November 2014

Die Fahrt durch Ungarn

Inzwischen bin ich in Budapest angekommen. Die Luftemperatur nimmt leider beständig ab, weshalb eine Pause derzeit kaum länger als 10 Mininten sein kann, da es sonst rasch kalt wird. Das macht die Radtour derzeit etwas anstrengender. Doch zum Glück winken  in Istanbul Tempreaturen von 16 Grad.

In Wien hatte ich mit meinen Hosts ein riesen Glück. Ich wurde richtig nett aufgenommen und genoss die familiäre Atmosphäre. Sogar eine WG - Party gab es noch und ich gab auch noch mein Debut als Stadtgärtner bei den Salatpiraten. Das ist ein Urban Gardening Projekt am Spitelberg in Wien. Daneben schlenderte ich durch die Stadt und bewunderte die reiche Architektur und Streetartszene. Ein weiteres Highlight war eine Criticalmass Verantstaltung, an der ich teilnahm. Wir waren ca. 300 Teilnehmer und fuhren langsam unter Polizeischutz durch das Stadtzentrum. Also ganz anders als die anarchische Version der Criticalmass in Madrid.

Aus Wien heraus wurde ich von einem Couchsurfer netterweise begleitet. An den Grenzen der Stadt trennten wir uns und weiter ging es für mich auf dem Euroradweg 6 entlang der Donau. Kurz vor der Grenze zur Slowakei schlief ich unmittelbar an der Ruine der Hainburg und genoss die traumhafte Aussicht über das Donautal samt ausgedehnten Auen.

Die nächsten beiden Abende musste ich nicht zelten, da ich netterweise von radverrückten Menschen eingeladen wurde. Kurz vor der Grenze zur Slowakei traf ich auf Kim. Er ist Koreaner und bereits seit 8 Monaten auf der Straße mit dem Rad unterwegs. Er war überrascht von der Kälte in Europa und konnte mir Tips über das Radeln in Asien geben. Sehr herzlich trennten wir uns nach einem netten Schnack. Da wir in verschiedene Richtungen unterwegs waren, konnten wir leider nicht zusammen fahren.

In Budapest bin ich bei der Tante einer Bekannten. Ich genoss heute einen faulen Tag und werde morgen auf den Burgberg klettern. In Budapest findet man sich als Radfahrer nur entlang der Donau zurecht. Dort gibt es gut ausgebaute Radwege.Wenn man abseits der Donau fährt, wird der Verkehr etwas wüster. Die Stadt schmückt sich mit ihrem Weihnachtskostüm. Überall bekommt man Makos angeboten. Eine Art Hefe - Mohn - Rolle, die es nur zu Weihnachten gibt. Geschmacklich ist sie sehr gut.


Streetart in Wien

Streetart in Wien II


Das Rad eines Criticalmass Teilnehmers


Die Ausbeute eines nächtlichen Ausflugs ;)

Der 6er Weg entlang der Donau bei Hainburg

Ein super Camp an der Hainburg

Die Aussicht über die Stadt und angrenzende Auen


Kim der Fernradler

Bratislava Streetart

Die Fischerbastei in Budapest
Streetart in Wien III