Mittwoch, 3. August 2016

Tourende

Von Turin aus ging es über den San Bernhard Pass in die Schweiz und schließlich entlang des Rheins bis nach Bonn und schlussendlich bis Hannover, wo ich am 09.07.2016 das Ende der Weltreise beim Sommerfest des Schwesternhauses e.V. feierte.

Kurz vor Turin riss dann leider auch noch mein Schaltzug der Rohloff-Nabe, der erst vom Rohloffservice in der Schweiz ersetzt werden konnte, da er 0,1mm dünner als normale Schaltzüge war und er Rohloff Service in Italien noch 3 Wochen im Sommerurlaub war. Der Service in der Schweiz befand sich leider erst kurz vor der Deutschen Grenze, weshalb ich die Alpen dann ohne Gangschaltung überqueren musste. Das wurde eine ganz schön harte Schinderei aber auch ein ausgezeichnetes Training zum Abschluss.

In Italien wollte ich einen Kaffee trinken und musste mich durch viele Optionen wählen. Da ich kein Italienisch sprach war es gar nicht so einfach zwischen mit Milch oder ohne, Schaum oder nicht, Kakao oder nicht, Zucker oder nicht, groß oder klein, stark oder schwach, heiß oder mit Eis und so weiter zu entscheiden. Doch das Endergebnis war dann doch sehr schmackhaft.

Ganz im Gegensatz dazu war eine Pizza, die ich mir in Turin gönnte. Sie war klein und nur mittelmäßig belegt dafür aber deftig teuer. In Turin bekam man in der Mittagszeit auch keinen Kaffee sondern musste etwas essen oder wurde rausgeworfen. Es war wahrlich der Volkssport dort die Touristen maximal auszunehmen.

Eine Fiat 500 Rundfahrt, die anlässlich des 80jährigen Geburtstages dieses Autos, gerade in der Stadt Station machte versöhnte ich dann aber wieder. Die Autos fuhren bis ins Detail originalgetreu renoviert und sogar die Fahrer kleideten sich entsprechend im Stile der 30er.

Oben auf dem Sankt Bernhard Pass kam ich völlig erschöpft in den letzten Schneebrettern an und wollte zur Erfrischung erst einmal ein Stück Kuchen essen und kam dabei mit den Tischnachbarn ins Gespräch, die mich dann gleich auf einen großen Grappa einluden. Da beschloss ich danach nur noch das Zelt mit traumhafter Sicht ins Tal aufzubauen und nicht noch weiter zu rollen.

In der Schweiz war geradezu alles perfekt aber irgendwie lächelten die Menschen kaum und hatten auch keine Zeit mehr für ein nettes Gespräch am Straßenrand. Viele Gastarbeiter scheinen die Arbeit zu verrichten und die Schweizer nur noch die Premiumarbeit zu machen.

In Zürich sah ich das höchste Gebäude der Stadt, welches ein Getreidespeicher ist in dem Getreide für Notzeiten gelagert wird. Angesichts des überbordenden Wohlstandes in diesem Land kam mir dieser Bau sehr deplatziert vor.
Bahnfahren in der Schweiz ist ein Genuss, da fast jeder Zug pünktlich fährt und man wirklich bis ins letzte Dorf mit dem Zug reisen kann und dabei sogar sein Fahrrad in jeden Zug mitnehmen kann. Leider ist dieses Vergnügen aber auch ohne Bahncard unglaublich teuer. Für eine bessere S-Bahn-Fahrt muss man bereits mehr als 50 Franken bezahlen.

Von der Schweiz aus ging es dann immer entlang des Rheins auf dem Rheinradweg mal links und mal rechts des Rheins immer weiter in Richtung Norden. Dieser Weg wurde von vielen Fernradfahrern benutzt, die teilweise sogar mit Elektromotor unterwegs waren.

Die Schönheit des Rheintales und die alte Geschichte dort bildeten einen perfekten Abschluss der Tour. Am 8.7. betrat ich dann die alte Hauptstadt Bonn und fuhr so insgesamt in 21 Monaten Tour von der neuen Hauptstadt Berlin bis in die alte Hauptstadt Bonn.

Die letzten Km nach Hannover begleiteten mich dann Freunde auf dem Rad und schließlich erwartete mich dann noch ein gemütliches Fest an alter Wirkungsstätte. Es war schön wieder da zu sein.

Nun wird es noch einige Zeit dauern bis ich wirklich wieder angekommen bin und zufrieden meinen Alltag wieder gefunden habe.



English: 

From Turin I crossed the San Berhnard pass to Switzerland, then along the Rhine to Bonn and finally to Hannover, where on 07.09.2016 I celebrated the end of the world tour during the summer festival of Schwesternhaus e.V., my ex student house.

Shortly before Turin unfortunately tored my shifting cable of the Rohloff hub, which could only be replaced by Rohloffservice in Switzerland since it was 0.1mm thinner than a normal shifting cable and due to the Rohloff Service Italy was in holiday for the next 3 weeks. The service in Switzerland was unfortunately just before the German border, which means that I had to cross the Alps without gears. That was a pretty hard work but also an excellent training completion.

In Italy I wanted to have a coffee and had to choose between many options. Since I did not speak Italian, it was not so easy to choose between with milk or without, foam or not, cocoa or not, sugar or not, big or small, strong or weak, hot or with ice and so on. But in the end it was nevertheless very tasty.

Quite the contrary, was a pizza that I allowed myself in Turin. It was small and just with little vegies but still expensive. In Turin you have to eat at lunch time in a reistaurant or you will be throuwn out even though you wanted to drink a coffee. It was truly a national sport there to empty the tourists purse as much as possible.

A Fiat 500 tour, which was held due to the occasion of the 80th anniversary of this car,which I saw just in town center, made me feel comfortable again in that town. The cars drove to the smallest detail faithfully restored and even the drivers dressed accordingly in the style of the 30s.

When I reached the Saint Bernhard Pass completely exhausted in the last snow boards, I decided to to refresh me and eat a piece of cake and while eating this I got in touch with my neighbours, which then invited me straight away to drink a large Grappa with them. After this I decided to pitch up my tent with a fantastic view of the valley and not continue at all.

In Switzerland almost everything was perfect but somehow people were smiling little and had no time for a nice conversation on the roadside. Many foreign workers seemed to do the eassy work and the Swiss make only the premium work.

In Zurich I saw the tallest building in the city, which is a granary in which grain for monthes is stored fore time of need. Seeing the exuberant prosperity in this country felt this building still very out of place.

Train travel in Switzerland is a treat, as almost every train is on time, you really can go to the smallest village by train and you can even take your bike in every train. Unfortunately, this pleasure is incredibly expensive without a BahnCard. For a better tram ride you have already to pay more than 50 SFr.

From Switzerland I went always along the Rhine on the Rhine Cycle Road sometimes on the left and once right of the Rhine in direction north. This route has been used by many cyclists who even had sometimes electric motor to go.

The beauty of the Rhine Valley and the ancient history there were a perfect finish for the tour. On 8.7. then I entered the former capital of Bonn and so I did it as a whole in 21 months touring from the new capital Berlin to the former capital Bonn.

The last Km to Hannover I was accompanied by friends on their bikes and finally enjoyed a cozy party at my old flat in the Schwesternhaus. It was nice to be back.

Now it will take some time until I actually arrived again and until I have found my happy life again.


Letzte Grenze, Last boarder crossing

letzte Meter, last meter

Fiat 500 on Tour

Bike art


Italian coffee

Loreley am Rhein

Cote de Azur

San Bernhard Pass

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