Nach langer Zeit komme ich nun wieder
zum Posten. In Äthiopien gab es einfach kein brauchbares Internet. Jetzt bin ich in Kenia angekommen und das Internet ist wieder verfügbar.
Am 10.02.15 kam ich in einem der ärmsten
Länder Afrikas an. Die Hauptstadt Addis Abeba wird auch die
Hautpstadt Afrikas genannt. Sie ist der Sitz von vielen
diplomatischen Vertretungen und auch der Sitz der Afrikanischen
Union. In der Stadt gibt es ein lebhaftes Nachtleben mit extrem viel
Musik.Die Äthiopier lieben es zu tanzen. Auf dem Dancefloor
konnte ich kaum mit ihrer Lebensfreude mithalten. In diesem Land ist auch wieder Alkohol erhältlich. Bier steht dabei ganz oben in der
Beliebtheits Skala. Ansonsten brauen sie auch gerne ihren eigenen
Wiskey. Ein sehr hartes Gebräu. Khat wird hier Kiloweise für 5 Euro
vom LKW verkauft. Immer Sonntags erfolgt die Lieferung und am Abend
ist dann das ganze Dorf breit. Sogar Kinder fangen schon damit an.
Der Weg nach Süden führte mich an
riesigen Blumenfarmen vorbei. In ihnen wird für den Export von
Schnittblumen bzw. Topfpflanzen nach Deutschland, die Türkei,
Italien oder auch Kanada produziert. Einige Farmen konnte ich
besichtigen. Es ist alles sehr sauber, die Arbeiter tragen
Schutzkleidung und meist gibt es auch noch eine angeschlossene
Schule. Das einzig Merkwürdige ist, dass die sonst so fröhlichen
Äthiopier dort sehr ernst sind. Der Lohn ist wohl ok aber nicht gut.
300 Km südlich von Addis schaute ich
den ersten Nationalpark an. Lake Abiata und Lake Shala. Der erste See
ist sehr flach und von hunderten Flamingos und Pelikanen bevölkert.
Der zweite ist tief und wird von vulkanischen Quellen gespeist. Die
dort siedelnden Stämme leben in Lehmhütten und ernähren sich vom
Fischfang und der Rinderzucht. Die Rinder dienen vor allem als Statussymbol
und sind auch ein bewegliches Konto. Alles Geld wird in ihnen
angelegt. Je mehr Kühe man ein Mann hat, desto größer und
bedeutender ist er. Inzwischen gibt es schon zu viele Kühe, so dass
nicht mehr genug zu fressen da ist. Besonders extrem ist dieses Problem während
der Dürreperiode.
In der Nähe vom Lake Shala geriet ich
in eine Menschenmasse und dabei entstand ein Gedränge, in dem mein
Handy aus meinem Rucksack geklaut wurde. Ich sah
es trotz vielem Reden und dem Einschalten der Polizei nie wieder.
Auf dem Weg gen Süden erklomm ich auch
die Berge des Bale Mountain Nationalparks. Es ging auf einer Piste
rauf bis auf 4130 m. Das war ganz schön anstrengend aber auch
wunderschön. Ich sah den bedrohten Red Fox und auch den endemischen
Ethipian Wolf.
Auf der Abfahrt hielt ich bei einer
Lodge an und wurde glatt von der Betreiberin J. eingeladen. Es gab
ein richtig leckeres 3 Gängemenu und die erste warme Dusche in
Äthiopien. Ich kann die Bale Mountain Lodge also wärmstens
empfehlen.
Der Süden Äthiopiens ist sehr heiß
und trocken. Die Menschen leben in kleinen Lehmhütten und ziehen mit
ihren Rindern oder Ziegen umher. Sobald sie mich entdecken rufen sie
"you you, where are you go, money money" oder auch "Ferengi", was
Weißer bedeutet. In keinem Land wurde ich so hemmungslos
angebettelt. Einmal wurde mir nach einer Tasse Tee sofort eine
Kontonummer gegeben mit der Bitte nach meiner Rückkehr doch etwas
zur Entwicklungshilfe zu überweisen. Ein anderes Mal wurde mir
gesagt, dass ich Weißer sei und doch wohl helfen müsse.
Das Nationalgetränk ist natürlich der
Kaffee. Er wird in einer Kaffeezeromonie zubereitet, bei der erst die
Bohnen über Holzkohle geröstet werden, dann zerstampft, in Wasser
mit viel Zucker mehrfach aufgekocht und schließlich in kleine Tassen
gefüllt wird. Die Tasse wird bis zum Rand gefüllt und man trinkt
den Kaffee kochend heiß.
Ich fuhr in Äthiopien 500 km auf Pisten
und trank immer das lokale Wasser, dabei fuhr ich mir 10 Plattfüße
ein und bekam einmal Durchfall. Der Grenzübertritt war kein Problem
und zur Belohnung gönnte ich mir ein Hotel.
Ingera und St. Georges Bier |
Lucy |
der Vogelreichtum Äthiopiens |
Mein Weg durch die Bale Berge |
Der höchste Punkt |
Im Süden Äthiopiens bei 42 Grad |
Voll cool, dass du Lucy gesehen hast!
AntwortenLöschenUnd die Kühe bekommen drei Tage kein Wasser?
Heißt das, sie müssen sich in dieser Zeit selbst mit Flüssigkeit versorgen und alle drei Tage wird am Brunnen für sie gepumpt?
Lecken sie morgens Feuchtigkeit von den Pflanzen?
Ich kann mir das gar nicht vorstellen, dass sie drei Tage dursten können...
Ist das ein Termitenbau neben dem Baum?
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