Salam!
Nun haben Hany und ich die Wüste fast
durchquert und bald geht es dann mit dem Flieger nach Äthiopien. Wir
schafften die 1300 km in 3 Wochen. Der stetige Passatwind kam jeden
Tag gegen 10:00 auf und wehte dann stetig bis ca. 16:00. Die Nächste
waren unglaublich ruhig. Es gab, bis auf gelegentliche Schlaflaute von
Hany, fast kein Geräusch.
Wir tranken zwischen 3-5 l am Tag und
transportierten es in einem großen Wassersack. Nachschub gab es
reichlich in jeder Siedlung, an Krankenstationen oder
Militätcheckpoints. Alle 50 km hieß es wieder Ausweise vorzeigen
und hoffen, dass es keinen Stress gibt. Dieses Mal eskortierte uns
zum Glück niemand. Nur in einer Nacht hatten wir 6 Polizisten zur
Bewachung unseres Zeltes. Sie blieben die ganze Nacht wach und froren
erbärmlich bei 1 Grad Außentemperatur. In unseren Schlafsäcken war
es da bedeutend wärmer. Am Tage kletterte das Thermometer dann rasch
auf bis zu 35 Grad.
Ich sah mehr Esel als Kamele, was ich
sehr bedauerlich fand. Der moderne Beduine benutzt ein Allrad
getriebenen Pickup. Auf ihnen wird alles, was man sich vorstellen kann,
transportiert. Von Passagieren über Nahrung bis zu lebenden Kühen.
Gestern sprach uns ein Beduine an, der
einen lebenden Scottfalken im Feld gefunden hatte. Nach einer
„gründlichen“ Untersuchung stellte ich bis auf ein verschmutztes
Gefieder keine gravierenden Probleme fest. Es hat Spaß gemacht mal
wieder als Tierarzt tätig gewesen zu sein.
Vorgestern waren wir in der heißesten
Quelle des Landes. Sie war über 60 Grad warm und es war kaum
auszuhalten, soll aber sehr gut fürs Immunsystem sein. Viele
Europäer kommen dorthin und nehmen ein warmes Bad. Andere nehmen ein
heißes Sandbad. Dabei wird man im heißen Wüstensand bis zum Hals
eingegraben und verbleibt dort eine Stunde. Der Kreislauf wird
richtig in Schwung gebracht und der Körper stark erwärmt. Danach
ist man wohl sehr taumelig und braucht Hilfe, um wieder auf die Beine
zu kommen. Gegen alle Arten von Gelenkbeschwerden soll es sehr gut
sein.
Den White Dessert National Park mit
seinen urigen Kalksteinen konnten wir ganz alleine genießen. Die als
Fahrrad tauglich beschriebene Piste war leider tief versandet und so
schoben wir in der glühenden Sonne 16 km, ehe wir eine kleine Oase
erreichten. Diese war dann aber auch wie aus einem Bilderbuch.
Zum Abschluss geht es einen
Tag lang komplett in die Wüste ohne Rad. Das ist noch einmal eine
neue Erfahrung für mich. Einen Tag lang nur Ruhe und nichts tun. Es
ist bestimmt sehr ungewohnt für mich.
Die White Desser am Morgen |
Ein erfrischendes Bad in einer heißen Quelle |
Das hiesige Brot und unser Hauptnahrungsmittel |
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