Samstag, 27. Juni 2015

Malawi 2

Von Nkahta Bay ging e entlang des Malawisees nach Nkhotakota und von dort über Salima in die Hauptstadt Lilongwe.

In Lilongwe wurde ich herzlich von Deutschen aufgenommen, die für das Weltwärtsprogramm ein Jahr lang in Malawi arbeiten. Es tat gut mal wieder Deutsch zu sprechen und sich über unsere jeweiligen Erfahrungen auszutauschen.

In Malawi besorgte ich mir das VISUM für Mozambique. Dieses dauerte leider eine ganze Woche.
Am ersten Tag war die Botschaft geschlossen. Der Sicherheitsmann riet mir am nächsten Tag wieder zu kommen und bitte auch eine lange Hose anzuziehen. Das VISUM solle dann 24h dauern und leicht mit zwei Passfotos und 28 EUR zu bekommen sein. Am nächsten Tag wartete ich geschlagene zwei Stunden in der kleinen Schlange. In Afrika muss man eben geduldig sein. Sobald ich an der Reihe war erklärte man mir, dass ich weit mehr als nur Passfotos brauchte. Für das VISUM seien zusätzlich ein Kontoauszug und eine Hotelreservierung notwendig. So zog ich also wieder enttäuscht ab. Am nächsten Tag wartete ich drei Stunden und dann wollten sie meine Passfotos nicht akzeptieren, obwohl sie bei allen andren VISA auf dem Weg immer problemlos durchgingen. Erst nach vehementem Bitten und einem Gespräch mit dem Konsul gingen sie dann doch durch. Am nächsten Tag war dann der 40jährige Unabhängigkeitstag und daher war die Botschaft wieder geschlossen. Dann endlich nach 5 Tagen hatte ich mein VISUM endlich in der Hand.


In der Nähe von Nhakta Bay zelteten die Holländer und ich ein letztes Mal zusammen. Unser Zeltplatz lag genial in einer Kautschukplantage. Die Bäume wimmelten geradezu von Affen und die ganze Nacht über raschelte es aus allen Richtungen. Geerntet wird der Kautschuk jeden dritten Tag. Dazu ritzt der Sammler die Rinde soweit an, dass ein weißlich klebriger Saft austritt. Dieser wird in Bechern aufgefangen und wird getrocknet als Rohkautschuk bezeichnet. In einer Maschine wird er gereinigt und dann in Säcken a 35 KG nach Europa exportiert. Wenn die Bäume sechs Jahre alt sind kann man mit der Ernte beginnen.

Am nächsten Tag trennten wir uns dann mit einem letztem Carlsbergbier. Carlsberg hat ein Monopol auf die Bierherstellung in Malawi erworben. Kein anderes Bier ist offiziell verfügbar. Das selbstgebraute Maisbier ist für einen Deutschen kaum trinkbar. Die Einheimischen trinken es jedoch reichlich.

Entlang des Malawisees wurden Korbmöbel aus dem dort reichlich wachsenden Schilf geflochten. Die Produzenten benötigen eine Woche für eine Sitzgruppe. Gefertigt wird im Schatten einfacher Hütten und die Möbel dann am Straßenrand verkauft. Die Möbel sind auf den ersten Blick sehr bequem und von guter Qualität. Einmal exportierten sie die Möbel nach Südafrika und konnten dort deutlich höhere Preise erzielen, doch mangels Transportmöglichkeit konnten sie dies nicht fortsetzen.

In dieser Zeit ist auch die Zeit der Baumwollernte. Viele der kleinen Felder sind von weißen Büscheln bedeckt, die von Hand gepflückt werden und in riesigen Säcken auf LKWs geladen werden, die sie dann in den Hafen von Beira in Mozambique fahren, von wo aus sie in alle Welt exportiert werden.

Durch die starke Regenzeit dieses Jahr fällt die Ernte dieses Jahr sehr viel geringer aus als normal. Daher wird es zu Engpässen bei der Maisversorgung kommen. Mais ist hier das wichtigste Grundnahrungsmittel. Keine Mahlzeit ohne Maisbrei oder Nzima wie er hier genannt wird. Es ist ein dicker, geschmacksloser Klumpen Maismehl, der viele Kalorien aber leider wenig Geschmack
hat.

Lilongwe ist eine sehr ruhige Hauptstadt. Der Verkehr ist noch sehr gering und das öffentliche Leben endet mit dem Sonnenuntergang. Zu kaufen gibt es alles in den vielen Shopping Malls, die mit südafrikanischen Läden bestückt sind. Der Präsidentenpalast ist neben der Nationalbank und dem Parlament das mit Abstand prunkvollste Gebäude.

Nach Erhalt des VISUM geht es nun weiter nach Mozambique.
Ein Bienenkorb

ein Arbeiter auf der Kautschukfarm

Der Saft wird in Gefäßen aufgefangen 

Morgensonne auf er Farm

Möbel made in Malawi

Baumwolle 

Ein müder Arbeiter ruht sich auf Baumwollsäcken aus

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