Samstag, 6. Juni 2015

Tansania 3

Mein Weg von Sumbawanga führte Tuduma, Mbeya nach Tukuyu. Nun sind es nur noch 40km bis zur Grenze nach Malawi.

Tuduma liegt unmittelbar an der Grenze zu Sambia. Alle LKWs von Dar es Salam benutzen diese Strecke um nach Sambia zu gelangen. Gleichzeitig läuft der gesamte Import, Schmuggel und im geringen Maße auch Export nach Sambia über diese Stadt. Dementsprechend quirlig ist das Leben dort. An jeder Ecke wird gehandelt.

Die Stadt erstreckt sich beiderseits der Grenze und man kann sie einfach so bei einem Spaziergang überqueren. Dabei ändert sich nichts. Am offiziellem Grenzübergang wird dann doch noch der Pass kontrolliert.

Irgendwie geriet ich in Tuduma an Schmuggler. Sie schmuggeln jede Nacht mit einem vollgestopften Auto Waren 140 km nach Mbeya und kommen in der darauffolgenden Nacht wieder mit einem vollem Auto zurück. Die Waren sind u.a. Kosmetika aus dem Kongo, Haarkuren, Zigaretten, Zahnpasta aus Sambia und andere Dinge des täglichen Bedarfs. Die Ware wird in Mbeya in kleinen Straßenständen verkauft. Die drei Polizeisperren auf dem Weg werden zu einem festen Tarif geschmiert.

Den ganzen Tag über hängen die Schmuggler in einer Bar ab und spielen Karten. Als ich sie traf wollten sie mir gleich eine Nutte andrehen, da ich ja ein Mann auf Reisen sei. Ob ich eine Freundin habe oder nicht spielte für sie keine Rolle. Nur dass ich nach dem vielen Radfahren müde war wurde als Ausrede akzeptiert.

In Mbeya traf ich per Zufall auf den dortigen Zoo und machte zwei Tage Pause. Die Zoowärter führen Kinder durch den Zoo und fordern die Kinder auf ein Lied für die Tiere zu singen. Das machen die Kinder dann auch lauthals. Dann bekommen sie noch den Namen gesagt und wie das Tier gefährlich ist. Das erklärt, warum viele Menschen in Afrika Angst vor der Natur haben.

Als sie hörten, dass ich Tierarzt sei wollten sie meinen fachkundigen Rat zur Fütterung der Flamingos haben. Da konnte ich mein geringes Wissen aus dem Studium endlich einmal wieder einsetzen. Nebenher vertrieb ich mir die Zeit damit die Außenwand des Zoos zu streichen.

Der größte Traum von vielen Gesprächspartnern ist es reich zu werden. Viele redeten immer von Geschäften und wie sie dieses Geschäft vergrößern wollen. Meist kommt dann irgendwann die Sprache auf den Kapitalmangel und ob ich da nicht aushelfen könnte. Ein Beruf für den Mittelstand ist es zum Beispiel Second Hand Kleidung in Dar es Salam zu kaufen und dann in kleinen Straßenläden weiter zu verkaufen. Das Startkapital dafür beträgt ungefähr 1.000.000.

Rund um den Meteoritenkratesee bei Tukuyu ab es endlich wieder richtigen Urwald und Wildtiere. Ganz allein stapfte ich durch den Dschungel und bewunderte das Grün und die vielen Affen. Der Abstieg zum See war halsbrecherisch doch jede Anstrengung wert.

Nach 12.000 Km war es höchste Zeit mein Ritzel zu wechseln. Mit meinem Wissen und dem Werkzeug vom Radhändler gelang es das Ritzel zu lösen und durch ein neues zu ersetzen. Nun läuft mein Rad wieder rund. Die ganze Aktion kostete 2,50 EUR und 10 Speichen bekam ich noch obendrein geschenkt.

Auf dem Weg durch Tansania stieß ich auf manche Überbleibsel der Deutschen. So gab es die bereits früher erwähnte Deutsche Eisenbahnlinie, den Bahnhof in Kigoma, die Schule in Uvinza, es gab Geldstücke in Mbeya und ein ehemaliges Fort welches jetzt als Gericht benutzt wird. Mit viel Fantasie kann man sich vorstellen, wie beeindruckend die Gebäude einst gewesen sind. Weit und breit sind es solidest gebauten Gebäude. Dann gab es noch als Highlight den Versuch einer Schwarzwälder Kirschtorte in Mbeya. Leider fehlte die Sahne und die richtigen Kirchen und auch die Schokolade war nicht ausreichend. So war es eher ein trockener süßer Kuchen mit etwas Creme dabei.
"Schwarzwälderkirchtorte"

Ruhetagsbeschäftigung

ein Metzger

Es geht auch ohne Rad

Affen im Dschungel

Mr. Alex machte eine Ausbildung in der DDR und spricht fließend Deutsch

b

Alles wird auf der Straße produziert

Ein Kratersee

Manchmal brauche ich gutes Essen und Skype

Beim Schweizen meines Ständers

furchtbare Spurrillen 

im Zoo von Mbeya dürfen die Kids richtig nah an die Tiere ran

Bei Mr. Donald ist das ganze Jahr über Weihnachten 

Ugali, Wurst, Bohnen und Kraut

nach 12.000 Km war es Zeit für einen Wechsel

Hinterlassenschaften der Deutschen in Tansania


Kinderarbeit

Affen im Zoo von Mbeya

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