Samstag, 13. Juni 2015

Malawi 1

Mein Weg von Mbeya führte über Tukuyu, Karonga, Chitipa, Chelinda, Rumphi, Muzuzu nach Nakahta Bay.

Kurz vor der Grenze traf ich auf ein holländisches Rasta Pärchen, die ebenfalls mit dem Rad nach Südafrika radeln. Gemeinsam erkunden wir nun Malawi. Abends ist es am Zelt nun mit selbst gekochtem Essen und einem Lagerfeuer sehr gemütlich.

Der Malawisee ist wie ein zeitlose Oase. Kleine Fischerdörfer rahmen die Küste und die Buchten sind von entspannten Backpackern besetzt. Der Klang von Trommeln schwingt durch die Luft und das Wasser ist warm. So lockt ein Tag Pause in der Nykata Bay am See.

Kurz nach der Grenze ging es entlang des Sees. Die Malawier sind überaus freundlich und werden ihrem Motto „das warme Herz von Afrika“ ganz und gar gerecht. Überall wollen die Menschen helfen und die Rufe nach Geld sind nur halbherzig.

Im Nyika Nationalpark im Nordwesten des Landes ging es über eine sehr schwere aber unglaublich schöne Piste. Zebras, Elenantilopen und Paviane durchstreiften die weite Heidefläche der Hochebene. Nur der Wind machte Geräusche, ansonsten war es absolut still. Als wir auf dem Campingplatz im Nationalpark ankamen war es bereits tiefe Nacht. Die Tour durch den nächtlichen Nationalpark war sehr aufregend aber wie man uns versicherte absolut sicher.

Da wir genug von den Bergen hatten nahmen wir einen Transporttruck vom Nationalpark in die nächste Stadt. Leider stellte sich der Truck als schrottreif heraus. Das Kühlwasser und der Ölschlauch hatten ein Loch und so mussten wir alle paar Km anhalten Wasser und Öl nachfüllen und den Motor irgendwie wieder ans Laufen bringen. Trotz aller Mühen verreckte der Motor nach 30 Km ganz. Der Fahrer hatte dann die blödsinnige Idee rückwärts einen Hang hinunter zu rollen um ausreichend Schwung zum Starten zu bekommen. Leider steuere er dabei in den Busch. Zum Glück passierte niemandem etwas.

Gestrandet im Busch saßen wir 3 Stunden in er Sonne und warteten. Dann tauchte ein LKW auf und übernahm die Ladung und alle Passagiere. Der kaputte LKW blieb im Busch zurück. Mit neuem Gefährt erreichten wir dann am Abend doch noch das Tagesziel.

Eine Nacht lang fuhren wir mit lokalen Fischern in einem kleinem Boot auf den Malawisee hinaus. Weit draußen auf dem See werden Einbäume zu Wasser gelassen und mit Licht bestückt. Das Licht lockt Fische an und diese werden dann vom Hauptboot aus mit einem kleinen Netz abgefischt. Alles ist richtig harte Handarbeit. Sobald der volle Mond auftauchte endete die Fangzeit, da es nun zu hell für die kleinen Lampen wurde.

Hier in Malawi sind die Gegensätze zwischen armer Landbevölkerung und reichen Stadtbewohnern sehr stark ausgeprägt. In den Städten sind viel NGOs ansässig und es gibt fast alles zu kaufen. Die Frauen kleiden sich westlich und glätten ihre Haare. Auf dem Land gibt es außer Bohnen, Reis und Ugali nicht viel zu essen und die Menschen haben oft nur zerlumpte Kleidung. Falls man ein Auto sieht ist es meist ein dickes 4X4 getriebenes Geländefahrzeug. Viel wird von der Kirche, der EU oder der USAID gespendet.

AIDS und Bevölkerungswachstum ist ein großes Problem in Malawi. Der Staat versucht diesem durch Aufklärungskampagnen und kostenlosen Kondomen zu begegnen. Für eine antivirale Behandlung fehlt das Geld.

Im Nykia Nationalpark

Harte Handarbeit

Beleuchtung zur Attraktion der Fische 

Bananen sind nicht immer gleich

Im Nyika Nationalpark

Boda Boda

steile Hänge

HIV Aufklärung

der schrottige Truck

am Malawisee

der Fang

die Holländer

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