Nachdem wir Kampala verließen ging es
nach Entebe in ein Luxus Hotel wo wir auf unsere dritte Mitfahrerin
J. stießen. In Entebe fühlten wir uns, wie in einer westlichen
Stadt. Alles war sauber und geregelt. Es gab sogar gutes Essen. Von
dort ging es Richtung Fort Porto. Die Landschaft war leicht hügelig
und sehr grün. Mittlerweile hatte die Regenzeit voll eingesetzt und
so regnete es meist einmal am Tag. Von Fort Porto ging es Richtung
Queens Nationalpark über kleine Nebenstraßen. Diese waren nicht
geteert doch gut fahrbar. Verkehr gab es fast keinen. Die
Bananenernte war im vollem Gange. Alles wird von Hand bearbeitet.
Erst werden die Stauden abgeschnitten, dann mit Bananenblättern
eingewickelt und auf LKW verladen. Auf ein Fahrrad passt im übrigen
eine Last von 5 Stauden a 20 kg. Dadurch sind wir mit unseren 50-60kg
Gesamtgewicht eher leicht unterwegs.
In Kambajuju gab es ein Restaurant mit
einer vielversprechenden Speisekarte. Leider gab statt der großen
Auswahl nur ein einziges Gericht. Süßkartoffel mit Ziegeneintopf.
Unser Lieblingsessen ist derzeit Rolex. Das ist nicht etwa eine Uhr
sondern Rührei im Pfannkuchen. Im Englischen steht es für rolled
eggs. Bis wir das heraus hatten vergingen einige Tage.
Im Queens Nationalpark sahen wir viele
endlich Elefanten, Nilpferde, Büffel, Gazellen und Löwen. Die
Elefanten kamen direkt an unserem Camp vorbei. Das war sehr
aufregend, bescherte uns aber tolle Fotos. Der Park verdankt seine
Existenz einer Schlafkrankheit Epidemie, die fast alle Menschen zum
verlassen der Gegend brachte.
Unser aktuelles Buschcamp wurde erst
dieses Jahr eröffnet. Trotz Camping Schild wussten sie nicht einmal
was Camping ist. Erst wurde uns ein unverschämter Preis genannt,
nach einer Telefonat mit dem Besitzer, der uns kaum verstand bekamen
wir dann einen Superdeal und sogar Frühstück inklusive. Das
Frühstück kam erst eine Stunde später als vereinbart und das
obwohl wir doch zu einer Wildsafari am frühen Morgen aufbrechen
wollten. Doch da der Fahrer auch erst eine Stunde später kam und die
Kasse zum Nationalpark zwei Stunden nach angekündigter Öffnungszeit
auf machte war es im Rückblick gar nicht so schlimm. Ein
afrikanisches Zeitgefühl eben.
Wenn man hier studiert macht man es
meist wegen dem Status. Was man studiert ist dabei nebensächlich und
die Leistung ebenfalls. Jobs werden meist durch die richtige
Stammeszugehörigkeit vermittelt und die Qualifikation ist dabei
sekundär. Das nennt sich dann nicht Korruption sondern wird als
erweiterte Familienpflege angesehen. Es ist eine Schande den eigenen
Stamm nicht zu unterstützen.
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