Brasilien:
Von La Paz aus ging es immer bergab bis
in die dampfenden Yungas, dort weiter bis Trinidad, wo ich ein Boot
nach Brasilien nehmen wollte, leider gab es kein Boot in absehbarer
Zeit, weshalb ich dann eine 33 stündige Busfahrt machte. Von der
Grenze in Guayamari überquerte ich den Fluss mit einem Boot und
radelte dann bis Puerto Viejo, von wo ich ein Boot bis nach Manaus
nahm, von wo aus ich schließlich am 07.05. nach Madrid flog um meine
lange Reise in die Heimat zu beginnen.
Nach dem doch recht ärmlichen Bolivien
war es ein riesiger Schritt zu dem entwickelten Land Brasilien. Es
gab auf einmal wieder Supermärkte, in denen es alles zu kaufen gab,
die Motorradfahrer trugen wieder Helme und fast alle Straßen waren
asphaltiert und beschildert. Der Verkehr bestand nicht mehr nur aus
Lastwagen, sondern auch wieder aus Personenwagen.
Nachdem in Bolivien schon viel Wald
abgeholzt worden war und zu Kuhweiden umgewandelt wurde, war dies
entlang der Straße in Brasilien fast durchgehend der Fall. So
radelte ich bei schwüler Hitze immer geradeaus durch Kuhweiden,
wobei es einen Zaun links und rechts der Straße gab.
Der einzige Vorteil an dieser fast
monotonen Landschaft war, dass durch die großflächige Abholzung
kaum noch Mücken vorhanden waren. Diese machten mir zuvor in
Bolivien doch arg zu schaffen. Am besten begegnete ich ihnen, indem
ich um 5 Uhr abends duschte, dann mit langer Kleidung ausstattete um
dann bis 8 Uhr abends weiter bis in tiefe Dunkelheit hinein zu
radeln. Dann rasch das Zelt aufbauen und bis morgens nicht wieder
hinaus kommen. So umging ich die Hautaktivitätsphase der Mücken und
wurde nur gelegentlich gestochen.
Ein armer Mann, den ich auf einer
einsamen Straße in Bolivien traf gab mir als Weisheit mit auf den
Weg, dass alle Menschen in den gleiche Himmel oder in die Hölle
kommen, ganz egal wie viel Geld sie angehäuft haben. Es kommt nur
darauf an gut zu leben, damit man möglichst in den Himmel kommt.
Das Essen in Brasilien war sehr
fleischreich. Zum Frühstück gab es „Cafe de la manana“ eine
Tasse Kaffee mit viel Zucker, dann etwas später gegrillte
Rindfleischstücke, mittags Reis mit Huhn oder Rind und zum
Abendessen dann noch einmal ein großes Stück Rind. Das war schon
krass und sagte mir besonders am Morgen nicht zu. So kaufte ich mir
meine Haferflocken und Obst und überbrückte damit den halben Tag
ohne Fleisch.
In Brasilien schminkten sich viele
Frauen stark und zeigten viel Haut. Sogar während der Bootsfahrt
hatten manche Passagierinnen inklusive der älteren Damen einen
ganzen Schminkkoffer dabei. Ein knallroter Lippenstift war dabei das
mindeste. In den Städten gibt es unglaublich viele Kleidungsläden,
die oft besucht werden. Wer etwas Geld hat kauft sich sofort bessere
Kleidung. Wie ich mit erstaunen feststellte konnte man sogar
Flipflops in Raten zahlen.
Die Bootsfahrt war sehr einfach zu
bekommen. Am Hafen lag ein Boot, dass am nächsten Tag losfahren
sollte und Bananen, Reis und Zucker nebst ca. 40 Passagieren
transportierte. Die drei tägige Fahrt kostete 50 Euro und dann
kaufte ich mir noch eine große Hängematte für 12 Euro. Auf dem
Passagierdeck hingen bei der Abfahrt die Hängematten dicht an dicht,
so dass man Nachts bei leichtem Wind leicht zusammenstieß. Hinzu
kam, dass viele Passagiere bereits morgens um 9 anfingen Bier zu
trinken und Fußball zu schauen und dann wurden auch noch die selben
10 Lieder in Endlosschleife gespielt. Das war schon anstrengend.
Doch die Aras und Flussdelfine wiegten
die unbequeme Fahrt wieder auf. Einmal sah ich sogar einen Delfin aus
dem braunen Wasser springen. Ansonsten gab es ganz viel Ruhe um ein
Buch zu lesen.
Das Umweltbewusstsein wird von
staatlicher Seite gefördert ist aber noch lange nicht in den Köpfen
der Menschen angekommen. So gibt es viele Hinweisschilder, dass Wald
abholzen ein Verbrechen ist oder auch dass man Müll vermeiden und
trennen soll. Doch immer noch wird viel Wald abgeholzt und Müll wird
einfach bedenkenlos über Bord geworfen.
Kurz vor der Abfahrt kam auf einmal die
Polizei schwer bewaffnet an Bord und durchsuchte das Boot
systematisch. Sie sagten, dass sie auf der Suche nach Drogen seien.
Das ist wohl etwas alltägliches in Porto Veloh, jedenfalls regte es
keinen Passagier auf. Als sie dann aber 2 Koffer voller Kokain bei
einem 19jähirgen fanden, schauten die Leute doch einmal auf. Es ist
schon krass wie sehr die Gesellschaft dort verroht ist.
Nun bin ich wieder in Europa und
wundere sowie erfreue mich des guten Lebens hier.
Brazil:
From La Paz, I went downhill until the
steaming Yungas, there continued to Trinidad, where I wanted to take
a boat to Brazil, unfortunately there was no boat in the foreseeable
future, which is why I then made a 33-hour bus ride. From the border
in Guayamari I crossed the river by boat and then cycled to Puerto
Viejo, from where I took a boat to Manaus, from where I finally flew
at 07/05 to Madrid to begin my long journey home.
After the rather poor Bolivia it was a
huge step to the developed country Brazil. There were again
supermarkets where you could buy everything, the motorcyclists wore
helmets again and almost all the roads were paved and signposted. The
traffic was not only trucks, but also passenger cars.
Once in Bolivia much forest had been
cut down and converted to pastures, this was along the road in Brazil
almost throughout the case. So I cycled in sultry heat straight
through pastures, where there was a fence on the left and right of
the road.
The only advantage of this almost
monotonous landscape was that mosquitoes, from which I suffered in
Bolivia, were due to large-scale deforestation whittled away. The
best way to avoid them was to shower at 5 pm, then take a long dress
and go on till 8 pm into deep darkness and finall quickly set up the
tent and never leaf it again until the next morning. So I bypassed
the most active hour of the mosquitoes and was only occasionally
stung.
A poor man, whom I met on a lonely road
in Bolivia gave me as wisdom for the journey that all people come to
the same heaven or hell, no matter how much money they have
accumulated. It just depends on to live well to come to the heaven.
The food in Brazil was very rich in
meat. For breakfast there was "Cafe de la manana" a cup of
coffee with lots of sugar, then later grilled cuts of beef, noon rice
with chicken or beef and then for dinner again a large piece of beef.
That was overwelming for me especially in the morning. So I bought my
oatmeal and fruit and thus bridged half the day without meat.
In Brazil, many women used lots of make
up. Even during the boat trip they dressed up propperl and had a hole
bag full of make up. Even the elderly ladies did this. A bright red
lipstick was there the least. In the cities there are a lot of
clothing stores that are often visited. Who has some money
immediately buys better clothes. How do I with surprise found you
could even pay flipflops in installments.
The boat ride was very easy to get. At
the port there was a boat that should set off the next day and
transported bananas, rice and sugar along with about 40 passengers.
The three-day trip cost 50 euros and then I even bought a large
hammock for 12 Euro. On the passenger deck hammocks hung at the exit
close together, so that one night slightly collided in light winds.
In addition to that many passengers started to drink beer and watched
football at nine and not even to mention the same 10 songs in endless
loop. That was exhausting.
But the Aras river dolphins balanced
the uncomfortable ride again. Once I even saw a dolphin jumping out
of the brown water. Otherwise, there was quite a lot of peace to read
a book.
Environmental awareness is promoted by
the state but it has still not arrived in the peoples mind. So there
are plenty of signs that deforestation is a crime or that one should
avoid creating waste and separate it. But still deforestation is
happenng and waste is simply thrown overboard without hesitation.
Shortly before departuring of the boat
came the police heavily armed on board and searched the boat
systematically. They said that they were looking for drugs. This is
probably something everyday in Porto Veloh, anyway, it suggested no
passenger on. But when they found 2 suitcase full of cocaine owned by
a 19 year old guy the people looked but suddenly. It hard to see how
much the society is used to crimes in Brasil.
Now I'm back in Europe and wonder and
delight of the good life here.
Lesepause auf einer Amazonasbootsfahrt, reading on a boat at Amazonas |
Sonnenuntergang, Sunset |
Caipi |
Abholzung, Deforestation |
Finde den Delfin, find the dolfin |
Auf dem Weg nach Hause, on the way back home |
mit dem Rad, with the bike |
Aras |
Urwald, Djungle |
Ende eines Radshirts, end of a shirt |
Urwald 2, Djungle 2 |
Boot, Riverboat |
Reisen in ateinamerika https://www.facebook.com/natanael.sena?fref=ts, riding in South America by beetle |
Platz auf dem Boot, Space on the Boat |
Amazonas von oben, Amazon from above |
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